Mittwoch, 17. August 2016

Braun 7898cc Series 7 Rasierer Test: Gute Leistung, aber kleinen Abzügen in der B-Note (Review)




Braun 7898cc – die neue Generation von Braun mit guter Leistung, aber kleinen Abzügen in der B-Note

Einige Hersteller geben kurz nach der Markteinführung Produkttestern die Möglichkeit, neue Produkte zu testen. Dieses Mal darf ich eines der neuen  Modell von Braun aus der 7 Serie testen. Schon mal vielen Dank an Braun und trnd, dass ich dafür ausgewählt wurde.

Meine Rezension bezieht sich auf das silberne 7898cc Modell.

Braun hebt diese Schlüsselfunktionen besonders hervor::
Der Hersteller nennt einige Features, die ihn das Gerät auszeichnen. Ich nenne sie mal Schlüsselfunktionen, die auch die wichtigsten für die Kaufentscheidung sein werden:
  • Sonic-Technologie: Analysiert meinen Bart,passt sich der Dichte an und optimiert dann die Rasur. Man erfasst damit mehr Haare pro Zug.
  • 8D Schersystem – der in 8 Richtgen flexible Scherkopf erreicht noch mehr Haare und ist nur 0,05mm von der Haut entfernt
  • Wasserdicht nach IPX7 für Trocken- und Nassrasur
  • 4 Stufen Clean & Charge Station: Entfernt 99,99% aller Bakterien und Keime, lädt, pflegt und trocknet den Rasier
  • 5 Geschwindigkeiten (von sensitiv bis turbo) wählbar

    Weitere wichtige Eigenschaften
  • 1 Stunde laden/ 50 Minuten Akkulaufzeit (Akkuart Li-Ionen)
  • LED-Display mit zahlreichen Informationen: Ladestands- und Reinigungserinnerungsanzeige (die Anzeige ist immer an)

Verpackung und Lieferumfang:
Die Verpackung macht einen hochwertigen Eindruck und es sind noch mal alle wichtigen Produktdaten gezeigt beziehungsweise benannt.
Die Verpackung ist recht klein und leicht, wenn man sie mit den Produkten der Konkurrenz vergleicht (in den letzten 2 Jahren hatte ich 4 Rasierer anderer Unternehmen, 3 davon mit Reinigungsstation).
Annähernd alle Produktteile sind noch mal einzeln in Tütchen verpackt und in Kartons gut geschützt. Das Gruppenbild zeigt den dem kompletten Lieferumfang.
Es beinhaltet:
  • Braun Series 7 Rasierer Modell 7898cc
  • Reinigungsstation incl. einer Reinigungskartusche
  • Reisecase
  • Reinigungsbürste
  • Ladekabel für die Station bzw. das Rasierer selber (z.B. bei Reisen)
  • Anleitung


Die 7 Serie ist mit einer UVP von 399€ noch nicht das Spitzenmodell von Braun, aber der Zubehörlieferumfang vieler 9 Serie sind komplett gleich (es gibt natürlich auch jeweils Modelle ohne Reinigungstation).

Anleitung:
Hier arbeitet Braun auf den ersten Aufschlageseiten mit vielen Piktogrammen, die viele Dinge ohne Worte erklären. Der Text in der jeweiligen Landessprache umfasst daher nicht mehr so viele Seiten, was dem Nutzer sicherlich entgegen kommt.


Vor der ersten Nutzung:
Der Rasierer kommt ungeladen. Es passiert nichts, wenn man den Powerknopf betätigt. Man muss ihn daher erst einmal komplett laden. Ein Display an der Unterseite des Rasierers informiert über den aktuellen Ladestand.
Hier möchte ich schon mal anführen, dass Braun bei vielen Modellen ein ähnliches Netzteil benutzt und das schon seit Jahren.
Man kann daher oft auch Netzteile nutzen, die von älteren Modellen stammen (bitte auf die Spannung [Volt] und die Stromstärke [Ampere] achten, die identisch sein müssen).
Das hat den Vorteil, dass man das Original-Netzteil an der Reinigungstation lassen kann und z.B. bei der Freundin ein altes Kabel deponieren kann. Das eine Bild zeigt das Ladekabel meines ca. 12 Jahre alten Braun Freegliders.


Nach ca. 1 Stunde ist er vollgeladen. Das zeigt das Display an der Unterseite, das seit dem immer an ist (es ist nicht beleuchtet), aber es verbraucht sehr wenig Strom (auch nach 3 Tagen ohne Rasur, zeigte das Display immer noch den gleichen Akkustand an).


Den Powerknopf finde ich etwas klein und von der Position nicht optimal. Ich muss ihn mit der Daumenspitze drucken, da der Daumenmittelpunkt zu groß ist (meine Finger sind eher lang und filigran – wer große Hände mit dicken Fingern hat, wird den Knopf wohl eher mit dem Daumennagel drücken). Die Position im oberen Drittel hätte mir besser gefallen, da dort der Zeigefinger und Daumen ohnehin aufliegt.

Um den Scherkopf zu tauschen, muss auf der Seite einen Knopf eindrücken und dieser zieht vier „Zähne“ ein, die den Scherkopf festhalten. Leider ist das bei mir etwas hackelig. Wenn man nicht genau mittig drückt, ziehen sich nur die Zähne auf der einen Seite ein. Das ist nicht so gut gelöst.
Auf der anderen Seite des Kopfes ist der Festschaltknopf für den Kopf, damit sich dieser nicht bewegt

Design:
Dieses Modell der 7 Serie gibt es in zwei Farbvarianten: 7898cc in silber (das liegt hier vor) der 7850cc in premium grau. Das Gehäuse ist aus Kunststoff, wobei die Rückseite einen Gummiüberzug hat, der eine sehr gute Griffigkeit bietet. Unterstützt wird dies durch Linienstruktur. Das ganze Gerät ist recht leicht (ca. 210g). Die Ladebuchse ist auf der Rückseite angebracht. In der oberen Hälfte der Rückseite sieht man noch zwei Metallkontakte, die bei der Ladestation den benötigten Kontakt herstellen.
Das Gerät liegt gut in der Hand, wobei der Power im unteren Drittel zu finden ist.
Ein kleines Stück darunter befinden sich zwei tasten, mit denen man die Geschwindigkeit einstellen kann (es gibt 5 Stufen).
Oberhalb des Powerknopfs ist der Schieberegler für den Trimmer.



Rasur:
Man kann die Geschwindigkeit in 5 Stufen wählen, womit man entweder eine sensiblere, aber langsamere Rasur erhält oder eine turbo, die die Haut etwas mehr beansprucht.
Die Stufenveränderung kann man einmal an der Lautstärke erkennen, aber auch optisch durch eine farbige LED im Powerknopf. Sensibel ist hellblau, dunkelblau in der mittleren Einstellung und grün bei turbo).
Auch bei turbo hatte ich weder Rasurbrand noch bekam ich Pickelchen – bin daher damit sehr zufrieden. Etwas gerötet war die Haut manchmal direkt nach der Rasur, was aber innerhalb von 1 Minute weder verschwunden war.
Wenn man eine sehr sensible Haut hat, wird man mit der sensitiven Einstellung sehr gut fahren, auch wenn die Rasur dann eine Minute länger ist.
Ich kam gut an die Gesichtskonturen und auch bei meinen Problemstellen (direkt unter der Nase und Ansatz der Ohren) konnte ich meinen Bart mühelos entfernen.
Der Rasierkopf schmiegt sich gut an mein Gesicht an und wenn man an Stellen kommt, wo der bewegliche Kopf nicht nützlich ist, stellt man ihn per Lockschalter einfach fest.


De ausklappbare Langhaarschneider/Trimmer ist ok, wenn man seine Koteletten entfernen will oder sich man einen längeren Bart hat und diesen komplett entfernen will. Um einzelne feine Konturen zu stylen, ist er nicht geeignet (Breite ca. 2,2cm), was ich man aber auch nicht richtig erwarten kann. Mit der Breite ist es das eine, um filigran arbeiten zu können, ist aber dann eben öfters auch der Scherkopf etwas im Weg und vor allem ist dieser auch gleichzeitig aktiv. Man kann also sich ungewollt mit dem Scherkopf ein „Loch“ in den Bart rasieren, wenn man nur auf den Trimmer achtet. Bei früheren Braungeräten die ich kenne, deaktivierte man mit dem Trimmer automatisch den normalen Scherkopf. Mir ist nicht klar, was es bringt, wenn beide gleichzeitig aktiv sind.

Da viele Männer wieder Bart tragen, gibt es da bessere Geräte, die speziellen für das Trimmen geeignet sind.
Auf den Punkt gebracht: Die Rasurleistung überzeugt mich und durch die Abstufungen und auch den Einsatz als Nassrasierer, ist er sehr flexibel einsetzbar.

Reinigung:
Das Display an der Unterseite informiert den Benutzer, wann es Zeit ist, den Rasierer zu reinigen.
Jeder Benutzer sollte aber ohnehin den Rasierkopf nach jeder Benutzung kurz abnehmen und kurz ausklopfen. So fallen schon mal einige der rasierten Stoppeln hinaus. Oft lasse ich ihn davor mit Scherkopf noch 4-5 Sekunden unter fließendem Wasser laufen, da das auch schon einige Stoppeln herausschwemmt.


Allerdings vermute ich, dass die Anzeige zeitbasierend ist – ich bekam keinen Balken hinzu, wenn ich den Rasierer wie oben beschrieben gereinigt habe.

Wenn man es komfortabel möchte, nutzt man einfach die Reinigungsstation. Man setzt den Rasierer ein, drückt den Knopf an der Station und schon laufen die Stufen der Reinigung ab. Dabei wird er durch die Reinigungsflüssigkeit auch leicht geölt, komplett gesäubert und getrocknet. Der Hersteller wirbt damit, dass diese Reinigung 99,99% der Keime und Bakterien beseitigen soll und damit weit gründlicher ist als das einfach mit Wasser abspülen.
Man nimmt auch einen frischen Duft war.
An der Seite hat die Station einen 3 stufige Anzeige, wie voll die Kartusche noch ist. So ist man gut informiert, wenn man eine neue besorgen muss.
Zusätzlich wird er auch in ihr geladen – das Display gibt darüber Auskunft, wie voll der Ladestand ist.

Laden:
Das reine Laden dauert ca. 1 Stunde und dann soll der Akku ca. 50 Minuten halten. Während meiner Testphase hätte er auch 12-14 Tage gehalten, aber da der Hygiene Index mich auf die Reinigung hingewiesen hat, lud ich ihn da auch ab und zu. Ich habe ihn max. 10 Tage benutzt und hatte da noch ein volles Akkufeld.
Geladen werden kann er entweder über die Ladestation oder über das Netzteil direkt.
Während der Ladevorgangs kann der Rasierer nicht genutzt werden (eh geht nicht an – eine Schutzfunktion, damit Netzstrom nicht mit Wasser in Kontakt kommen kann z.B. Rasur in der Badewanne).
Kleiner Nachteil, wenn man den Rasierer auch noch in etlichen Jahren nutzen möchte. Der Akku wird kaputt gehen (beim Handy oder Laptop kennt man das bereits), allerdings wird der im Rasierer um einiges länger halten, da er nicht täglich oder alle zwei Tage geladen wird. In dem Fall muss man ihn tauschen lassen, was Braun gegen eine Gebühr umsetzt.

Zubehör:
Hier bin ich etwas enttäuscht, ebenso wie bei den Philips Rasieren im Preissegment 350€ und mehr. Dort gibt es keine Schutzkappe für den Rasierer und der kleine Reinigungspinsel wirkt eher wie aus der Einstiegsklasse. Ich nutze seit über 20 Jahren beinahe nur Braun Rasierer und selbst mein erster Braun aus dem Preis-Einstiegssegment hatte beides dabei. Das Bild zeigt meinen 12 Jahre alten blauen Reinigungspinsel des Freegliders und daneben ist der vom 7898cc.

Ein weiterer Punkt ist, dass bei dem Pflegehinweisen auf Öl hingewiesen wird – leider ist aber nicht mal eine kleine 5ml Tube dabei. Ich hätte gedacht, dass bei so einer UVP nahezu alles dabei ist und man nicht erst noch Zubehör dazu kaufen muss. Da tröstet es auch nicht, dass auch bei der teureren 9 Series das auch nicht dabei ist. Das kostet den Hersteller nicht mal einen Euro und würde das Paket eben schon abrunden.

Das Reisecase ist sehr anständig verarbeitet, etwas fester, so dass dem Rasierer beim Transport nichts passiert. An der einen Seitennaht ist ein Netzmaterial, wodurch Feuchtigkeit entweichen kann. Es macht einen wertigen Eindruck und macht auch optisch was her.
Leider ist das Fach aber so klein, dass zwar der Reinigungspinsel noch mit rein passt, aber nicht mehr das Netzteil. Es tut mir Leid, dass ich öfters den alten Braun Freeglider erwähnen muss, aber in das Case hat beides hineingepasst.


Wer nur einige Tage unterwegs ist, kommt mit einem vollgeladenen Akku über die komplette Zeit, aber wenn der 14 Tage Urlaub ansteht, muss das Netzteil mit.

Pro:

+ gute Rasierleistung mit wenig Hautirritationen
+ Nass und Trockenrasierer in einem
+ komfortable Reinigungsstation
+ gute Akkulaufzeit
+ leichtes Gewicht


Kontra:
- Preis
- (für mich) nicht optimale Position des Powerknopfes und er ist zu klein
- Zubehörumfang: Kleine Sachen wie ein Schutzkappe oder Öl fehlen

Fazit:
Braun stellt mit der 7 Serie einen tollen Rasierer auf die Beine, der von der Rasierleistung her sehr von sich zu überzeugen weiß. Ich habe keinen Rasurbrand oder Pickelchen bekommen, obwohl ich sonst eine eher sensiblere Haut habe. Mit den 5 Stufen kann man ihn noch etwas an seine Bedürfnisse anpassen.
Im Bereich Gewicht und der Griffigkeit punktet er ebenfalls und sagt mir sehr zu.
Leider gibt es aber einige Kleinigkeiten im Design, die für mich nicht optimal passen (Position und Größe des Powerknopfs) und dann gibt es auch Dinge, die ich bei dieser Preisklasse nicht gut gelöst finde (hakliger Schalter, um den Scherkopf abzunehmen, wenig Zubehör) und ich weiß nicht, warum der Scherkopf noch aktiv ist, wenn der Trimmer ausgeklappt ist.
Er rasiert sehr gut (der Hauptgrund, warum man einen Rasierer kauft), aber das ganze Paket ist eben nicht komplett stimmig, was ich bei dem Preis erwarte. Daher kann ich ihm nur 4 Sterne geben (wenn es bei Amazon halbe gäbe 3,5).


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