Donnerstag, 16. November 2017

Testbericht: Nokia Activité Steel – noch viel Verbesserungspotenzial, vor allem bei der App





Fitnesstracker gibt es viele auf dem Markt und auch das Preissegment ist sehr weit gestreut. Je mehr Funktionen man integriert, desto mehr steigt der Preis. Ganz am Ende der aktuellen Fahnenstange kommen dann die Smartwatches, die auch Funktionen des Smartphones übernehmen. Diese sind aber nicht in meinen Suchradius gekommen, da sie mir einfach unübersichtlich sind (ich will keine Nachrichten auf winzigen Displays lesen können) und ich auch keine 400€ und mehr investieren wollte.

Ausgangssituation:
Gesucht wird eine Uhr, die einige Fitnessdaten speichern kann, aber nicht den üblichen Sportlook hat. Sie soll also eher klassisch sein und sich auch im Büroalltag integrieren lassen.

Die getestete Uhr ist die Nokia Activité Steel Black und hat eine UVP von 129,95€. Link zu Amazon, Link zu Nokia für mehr Informationen.
Sie sieht aus wie eine klassische Armbanduhr (also kein Display) und sie hat keinerlei Knöpfe oder eine Krone. Dadurch ist aber auch die Wasserdichtigkeit gegeben (water resistant up to 50m – geschwommen bin ich mir ihr).
Sie hat ein Kunststoffarmband (Silikon), da man sie auch beim Schwimmen nutzen kann und auch beim sonstigen Sport genutzt werden soll.
Die Funktionen steuert man per App (sowohl für iOS [mind. 8.0 – ab Iphone 4S] als auch für Android 5.0). Für den Test habe ich die App auch auf meinem iPad Mini laufen lassen, was problemlos funktioniert hat.

Lieferumfang:
Die Verpackung sieht hochwertig aus und macht einen guten Eindruck. Auch die innere Box macht was her (mit Magnetverschluss).
Der Inhalt ist übersichtlich:
Die Uhr, eine Kurzanleitung und ein kleiner Pin (ähnlich wie man ihn von Smartphones kennt für dem Simkartenslot). Das ist aber auch schon alles.





Design:

Es gibt die Version mit weißen und schwarzen Ziffernblatt und mit verschiedenen Armbändern. Inzwischen gibt es neben den zwei Standartsilikonbändern auch weitere Farben und auch zwei Ledervarianten. Diese sehen edler aus, aber beim Sport oder beim Schwimmen, würde mich das stören und wenn man die Uhr ablegt, wird die Aktivität auch nicht getrackt. Das Silikonarmband ist daher für mich die bessere Wahl. Es sieht schlicht aus und hält was aus.
Die Uhr selber hat ein schlichtes, aber dennoch elegantes Design.
Neben der Uhrenfunktion hat es noch eine zweite Anzeige, die den aktuellen Fortschritt der Schritte anzeigt. Es ist eine 100% Anzeige. Wenn man also mit der App die gewünschte Schrittanzahl erhöht, beeinflusst das auch den Fortschritt der Anzeige.
Die Uhr passt sowohl zu Hemd & Anzug, aber auch zur Sportkleidung.
Die 5 Minutenstriche sind länger als die Minutenstriche, wodurch man bei Tageslicht die Uhrzeit gut ablesen kann. Alle Striche sind aber recht fein. Sobald die Lichtverhältnisse schlechter werden, hat man Probleme die Striche zu erkennen. Eine minutengenaue Uhrzeit abzulesen, ist hier dann extrem schwierig. Man sieht das oben auf dem Bild, in dem ich die Uhr trage. Einmal bei Tageslicht und einmal bei etwas schlechterem Licht.



App (Name: Health Mate): Verfügbar für Android und iOS
Diese ist unabdingbar und ohne sie, kann man die Nokia Steel nicht in Betrieb nehmen (selbst um das erste Mal die Uhr zu starten, wird die App benötigt). Seit ich sie habe, war auch die Zeitumstellung. Alleine passiert bei der Steel nichts – erst wenn man die Bluetoothverbindung herstellt, stellt sich die Uhr automatisch.




















Die App möchte ich mal in zwei Teile aufsplitten – einmal in die tägliche Nutzung und zum zweiten, wenn man die Steel und die Produktreihe besser kennen lernen will (also Informationen, die man auch auf der Nokia Homepage findet). Weiterhin muss man sagen, dass nur die Android Version immer stabil lief, die Erfahrung mit iOS Version beschreibe ich hier:
Nokia ruft in der App selber öfters auf, sich mehr mit ihr zu beschäftigen durch „Entdecken Sie mehr“. Leider stürzt die iOS Version dort recht oft ab, gerade wenn man dann einen Schritt zurück gehen will. Die Abstürze passieren nicht zufällig, sondern sind jederzeit reproduzierbar  Das hat mich negativ überrascht, da man indirekt mit dem Kauf der Steel auch die App finanziert und dann erwarte ich, dass diese funktioniert. Es gibt auch eine Schritt-für-Schritt Anleitung, bei der man leider über das Startbild nicht hinaus kommt. Das drücken von weiter bringt einen nicht zum nächsten Schritt.
Jetzt nach 14 Tagen kommt in der App eine Information, dass man die Steel bewerten soll. Geht man auch hier nach dem Aufrufen der Umfrage auf den „Zurück Pfeil Button“, stürzt die App wieder ab – jedes Mal.
Wenn man die App nutzt und sich nicht weiter informieren möchte, läuft sie vollkommen stabil. Sobald man Bluetooth aktiviert, synchronisiert sie sich und man sieht kurze Zeit später, wie viel Schritte man zurückgelegt hat.Diese Funktion ist auch recht genau - ich habe es einmal auf einer Laufbahn ausprobiert (die Nokia am Handgelenk, ein manueller Schrittzähler in der anderen Hand - nach 500 Schritten hatte ich eine Differenz von 3 Schritten).
Das wird sowohl in Ziffern als auch in einem Balkendiagramm mit einem Tagesverlauf angezeigt.100% sind die vorher definierte Angabe, die man in der App festlegt (geht sowohl bei Schritten als auch der Schlafdauer).

Bein Android gibt es also keine Probleme, bei iOS im täglichen Einsatz auch nicht, nur wenn man sich mehr mit der Produktreihe vertraut machen will. Diese Informationen kann an sich aber komfortabler auch direkt auf der Nokia Homepage abrufen.

 

Einstellmöglichkeiten:
Neben dem Bewegungstracking, bei dem man sein tägliches Schrittziel festlegen kann und wonach sich die 100% Anzeige der Uhr richtet. kann man verschieden Funktionen aktivieren und variieren. Man kann den Schrittzähler verändern, da jeder andere Ziele hat.
Daneben kann man verschiedene Sportarten aktivieren, die man ausübt über einen gewissen Zeitraum, was dann auch Kalorienmäßig entsprechend gewertet wird.
Einige Bewegungsabläufe (z.B. Fahrrad, Laufen, Schwimmen) sollen automatisch erkannt werden.
Sowohl Fahrrad fahren als auch Schwimmen wurde bei mir nicht richtig erkannt. Der Schrittzähler lief weiter, aber eine Erkennung der Sportart funktionierte nicht bei mir.
Ich bin ca. 20 Minuten geschwommen und an einem anderen Tag 20 Minuten Fahrrad gefahren.
Man kann seinen Herzschlag messen (das funktioniert über den Finger, den man vor das Kameralicht hält, was auch per kleiner Animation dargestellt wird. Das hört sich im ersten Moment vielleicht seltsam an, aber ähnlich funktioniert das auch bei medizinischen Geräten, bei denen anhand von Licht gemessen wird, wie viel der Herzschlag ist.
Dies funktioniert problemlos und zuverlässig (getestet im ruhe Zustand, bei Sportaktivität oder im Bett liegend).
Schlafkontrolle und Wecker:
Die Nokia Steel kann anhand von Daten (z.B. Bewegung) messen, wie tief die Schlafphase ist und zeigt das am nächsten Tag per Diagramm in der App.  Man sieht wann man tief geschlafen hat und wann die Schlafphase nicht zu tief war.
Mit der Uhr kann man sich auch per Vibration wecken lassen. Das funktioniert zuverlässig, auch wenn man tief schläft. Weiterhin kann man auch ein Zeitfenster angeben und die Uhr sollte den Träger dann in diesem wecken, wenn die Schlafphase nicht so tief ist.
Diese Funktion habe ich nicht genutzt, da ich zu einer festen Zeit aufstehe muss und keine Zeit für ein Zeitfenster habe.
Alle gemessenen Daten werden in Balkendiagrammen festgehalten und in der App gespeichert.

Zusätzlich kann man Erinnerungen in der App festlegen incl. Uhrzeit und Tag, die an bestimmte Dinge erinnern sollen (in der App sind einige vorgegeben z.B. mehr Wasser trinken, mehr bewegen). Leider gibt es dann aber keine Vibrationserinnerung, sondern lediglich eine Pushnachricht im Smartphonedisplay mit dem entsprechenden Ton. Hat man das Smartphone auf lautlos gestellt (das dürfte bei vielen am Arbeitsplatz normal sein), bekommt man das noch nicht mal mit, wenn man nicht aufs Display schaut.

Was vermisse ich:
Was ich vermisse ist der smarte Faktor an ihr. Es gibt eine Vibrationsfunktion in der Uhr, der als Wecker genutzt werden kann – für nichts anderes. Das wäre so einfach, wenn eh eine Bluetoothverbindung besteht, zumindest für die Trinkerinnerung ebenfalls zu vibrieren.
Das gleiche könnte man machen, wenn man Nachrichten bekommt. Sie hat kein Display, daher kann man sie nicht lesen, aber eine kurze Vibration würde schon vollkommen ausreichen und man könnte bei Wunsch das Smartphone zu Hand nehmen.

Was muss verbessert werden:
Für Android-Nutzer läuft die App stabil und zuverlässig, bei iOS 9 (das hab ich noch auf dem iPad mini), gibt es beim Schritttracking und die üblichen täglichen Aufgaben keine Probleme, wenn man aber schon bei der Schritt-für Schritt Anleitung nicht weiter kommt und beim Informieren über Nokia mal ein zurück Drücken nicht wieder bei der Appübersicht endet, sondern mit einem Appabsturtz (jedes Mal), muss noch nachgebessert werden.

Oft möchte ich eine minutengenaue Zeit wissen, egal ob ich bei Tageslicht oder auch bei schlechter Beleuchtung auf die Uhr sehe. Leider sind aber die feinen Minutenlinien bei schlechten Lichtverhältnissen nur schlecht sichtbar.

Fazit:
Wer eine stilvolle Uhr sucht, mit Weckfunktion, Schrittzähler, Herzschlagmessung, kann mit der Nokia Activité Steel glücklich werden. Wenn man dazu noch Android Nutzer ist, wird auch die App keine Probleme aufwerfen.
Wer aber gerne noch den smarten Effekt mit abgedeckt haben will wie eine Erinnerung an Nachrichten, oder etwas zu trinken, wird hier nicht zum Erfolg kommen.
Hier könnte Nokia aber durch eine verbesserte App viel vom Potenzial nutzen, was in der Uhr noch schlummert.
So wie sie aktuell ist und mit den Schwächen bei der iOS Version, bekommt sie nur 6,5 von 10 Punkten (oder 3 Amazonstenre).

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